Die Losgelassenheit

 

„Reiten: Das Zwiegespräch zweier Körper und zweier Seelen, das dahin zielt, den vollkommenen Einklang zwischen ihnen herzustellen.“

(Waldemar Seunig)

 

 

Der Grad der Losgelassenheit eines Pferdes ist maßgeblich verantwortlich für seinen gesunden und somit freien Bewegungsapparat.  Ein freier Bewegungsapparat wiederum kann nur in Verbindung mit gesunden und widerstandsfähigen Hufen sein.

 

Losgelassenheit ist eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Ausbildung des Pferdes, weil ohne sie kein zwangloses und unverspanntes An- und Abspannen der Muskulatur möglich ist.

Ein losgelassenes Exterieur wird nur in Verbindung mit einem losgelassenen Interieur sein, eine Erkenntnis, die uns einmal mehr dazu ermahnt, so wenig Zwang wie nur irgend möglich auf unser Pferd auszuüben. Das unter dem Reiter losgelassene Pferd zeichnet sich durch seinen taktmäßigen, natürlichen und entspannten Gang aus. Dabei schwingt sein Rücken mit vorwärts gedehntem Hals, während es vertrauensvoll und zwanglos, durch angemessen treibende Hilfen motiviert, an den Zügel herantritt.

Losgelassenheit vereint drei weitere Punkte der Ausbildungsskala in sich, nämlich Takt, Anlehnung und Schwung.

Nur dem losgelassenen Pferd kann es gelingen, die gesamte Ausbildungsskala erfolgreich zu durchlaufen.